Tauchsafari Komodo

Flughafen Denpasar

 

Am 14.08.18 startete unsere 4tägige/3Nächte Tauchsafari in Komodo. Wir sind bereits am 13.08. von Denpasar nach Labuan Bajo auf Flores geflogen. Leider ist die Airline NAM Air immer verspätet. Wir kamen am 13.08 um ca. 14Uhr am Flughafen in Danpasar an und haben direkt gesehen, dass der Flug eine Stunde nach hinten verschoben wurde. Leider hatte der Flug dann auch noch 2h Verspätung, sodass wir insgesamt 3h später als geplant auf Flores angekommen sind. Immerhin nimmt NAM Air aber kostenlos Tauchgepäck mit. So mussten wir dieses mal keine Gebühr für Übergepäck bezahlen. Normalerweise darf man immer so 20-23kg, je nach Airline, mitnehmen, unsere Koffer hatten aber mindestens 28kg Gewicht. Für die Flüge von Deutschland nach Indonesien und zurück hatte ich von Anfang an mehr Gepäck gebucht, für die Inlandsflüge ging das aber nicht. Glücklicherweise sind die Gebühren in Indonesien nicht hoch, wir haben für ca. 15kg Übergepäck maximal 30€ bezahlt. Meistens viel weniger, oder wie bei NAM Air auch gar nichts. Unsere großen Koffer hatten wir während der ca. 4 Tage auf Bali in einem Luggage Store in der Nähe des Flughafens eingelagert, da wir ja die Tauchsachen noch nicht brauchten. Wir sind in der Zeit mit unseren Handgepäcktaschen ausgekommen. Das war beim Rumreisen natürlich sehr praktisch.

Aber nun zu Komodo bzw. Flores.

Da die Tauchsafari morgens um 9 Uhr startete sind wir natürlich einen Tag eher angereist. Unsere Unterkunft für die eine Nacht war leider sehr mau. Schäbiges Badezimmer ohne Klospülung und kein Mülleimer auf dem Zimmer. Sauberkeit und Frühstück war auch eher mäßig. Da Flores noch nicht ganz so touristisch überlaufen ist, gibt es gar nicht so viele Unterkünfte und die Meisten von denen sind eher einfach. Gott sei Dank waren wir nur für eine Übernachtung dort. Für die Nacht nach der Tausachsafari hatten wir zum Glück eine andeer Unterkunft gebucht.

Am 14.08. trafen wir uns morgens in der Tauchschule und sind dann gemeinsam mit den anderen Tauchsafariteilnehmern zum Hafen gegangen und von dort mit einem kleinen Zodiac zum Tauschsafariboot gefahren worden. Auch hier haben wir nicht benötigte Klamotten und Koffer in der Tauchschule lagern können. So mussten wir nur einen Koffer plus Handgepäck mitnehmen.

Das war unser Boot:

Mastro Aldo

Unsere Kabine war im Unterdeck, unser Bad mit Toilette und Dusche eine Etage höher. Ich fand das gar nicht mal schlecht, dass das Badezimmer nicht mit in der Kajüte war. So musste man, um auf die Toilette zu gehen nicht immer unter Deck gehen und hatte keine schlechten Gerüche oder Feuchtigkeit im Schlafzimmer.

Es waren uns eingerechent insgesamt 9 Kunden auf dem Boot, Platz gibt es für 10. Wir waren die einzigen Deutschen. Es waren noch dabei:

– ein australisches Pärchen Mitte 30

– ein australischer Herr 65 Jahre, er war beim Tauchen unser Buddy

– ein junges Pärchen (26) aus Belgien auf Hochzeitsreise

– ein Belgier mit Ende 20

– eine Brasilianerin, die in Italien lebt (31)

Der Chef der Crew war Engländer, unser Tauchguide Adrian Indonesier. Es gab noch ca. 8  weitere Crewmitglieder. Wir waren eine ganz nette Truppe.

Das Tauchen fand im Nationalpark und UNESCO Weltnaturerbe Komodo statt, welcher aus mehrere kleinen Inseln besteht. Die meisten dieser Inseln sind unbewohnt und sehen in der Trockenzeit so aus:

Man beachte das türkisfarbene Meer

Sonnenuntergang

In der Regenzeit von ca. Dezember bis März sind die Inseln durch den Pflanzenbewuchs komplett grün.

Aber nun zum Tauchen. Ein typischer Tag der Tauchsafari sah in etwa wie folgt aus:

-5:45Uhr Wecken, wenn man nicht schon vorher durch das Anwerfen des Schiffsmotors wach geworden ist

– 06:00Uhr Briefing bei Kaffee und Tee

-06:15Uhr erster Tauchgang

– 08:30Uhr Früchstück

– 10:00Uhr zweiter TG

– 12:00Uhr Mittagessen

– 13:30Uhr dritter TG

-16:00Uhr Snacktime (Kekse und Kaffee)

– 18:30Uhr Nachttauchgang

– nach dem letzten TG duschen (man sollte/durfte nur 1x am Tag duschen, um Wasser zu sparen. Aber reicht ja auch)

-20:00Uhr Abendessen

-22:00Uhr Schlafen

Timetable

Vor jedem Tauchgang fand ein kurzes Briefing statt. Zwischen dem Essen und den Tauchgängen hat man entweder geschlafen oder sich an Deck gesonnt und/oder gelesen.

Das Essen an Board war super und sah zum Beispiel so aus:

Auf dem Boot gab es auch das einzige richtige Brot, was ich bisher in ganz Indonesien gegessen habe. Sonst gibt es immer nur Toast. Wie man auf dem Foto sieht, haben die Köche das Essen auch immer sehr schön angerichtet.

Die folgende Karte zeigt den Komodo-Nationalpark. Der Kreis (Wir sind hier) zeigt die Hauptstadt Labuan Bajo auf Flores, wo sich der Flughafen und der Start der Tauchsafari befindet. Die Pfeile zeigen die Tauchgegend an.

Jedes Mal wurde ein anderer Tauchplatz angefahren. Da das Safariboot nicht so nah an die Inseln und Korallenbänke heranfahren kann, wurde man immer per Zodiac zu den Tauchplätzen gefahren.

Hier sieht man alle Tauchplätze. Unsere Tauchsafari hat im Norden stattgefunden. Der Nationalpark ist ganzjährig betauchbar, wobei die angefahrenen Regionen je nach Jahreszeit variieren. Der Süden wird zum Beispiel in der „Regenzeit“ bzw. den Wintermonaten angefahren, da dort dann das beste Wetter zum Tauchen ist (hängt vom Wellengang und den Strömungen ab).

Die Unterwasserwelt des Komodo Nationalparkes ist die schönste und unberührteste, die ich bisher gesehen habe. Auch noch etwas schöner als auf Bali, weil dort noch nicht so viel los ist. Allerdings ist das Tauchen aufgrund von zum Teil sehr starken Strömungen nicht so ohne. Aber mehr dazu später. Hier erst einmal ein paar Eindrücke.

Barsch

Am Tauchplatz Siaba haben wir mindestens 10 wunderschöne Schildkröten gesehen

 

 

Hier ein paar Bilder vom Nachttauchgang

Mantisshrimp (Fangschreckenkrebs) versteckt im Sand beim Nachttauchgang

Ein Seegrasgeisterfisch, der, wie der Name schon sagt, wie Seegras aussieht.

Blaupunktrochen

Hier ein Fisch, wo ich lange gesucht habe, um herausfinden wie der heißt. Ich glaube es ist ein kleines Flügelross (noch nie vorher gehört den Namen).

White-V-Octopus
Falschaugenkugelfisch (Angabe ohne Gewähr)

Am zweiten Tag sind wir  am Manta-Hotspot (Makassar-Reef) tauchen gegangen. Der Guide meinte, es ist im Moment keine Manta-Saison, also versprecht euch nicht zuviel. Wir hatten aber Glück und hatten ca. 7 Mantas.  In der Manta-Saison sieht man dort 30 Stück. Aber egal, es war auch so spitze. Und das Beste war, dass wir in fast jedem folgenden Tauchgang der nächsten 2 Tage Mantas und/oder Haie gesehen haben. Ein Traum!

 

 

 

 

 

 

 

Man kann Mantas übrigens an den Flecken am Bauch unterscheiden. Die Tauchschule erfasst die Sichtungen einiger bekannter Mantas, die immer wieder an den gleichen Ort kommen.

Außer Mantas gab es natürlich noch viele viele andere faszinierende Tiere zu sehen. 

Hier ein Mantisshrimp (Fangschreckenkrebs). Auch ein sehr interessantes Tier. Fangschreckenkrebse besitzen ein hoch entwickeltes Sehvermögen mit ungewöhnlich leistungsfähigen Komplexaugen. Diese Krebse sind quasi Boxer. Sie besitzen Schlagbeine, die sie wie Boxhandschuhe blitzschnell nach vorne schlagen.  Dabei entwickeln sie eine Geschwindigkeit von 23 m/s (entspricht 82,8 km/h); die dabei auftretenden Beschleunigungen betragen bis zum 8000fachen der Erdbeschleunigung. Ein menschlicher Lidschlag dauert etwa 40 mal so lange wie dieser Beinschlag. Dieser Schlag ist eine der schnellsten von einem Tier ausgeführten Bewegungen. Die Aufprallwucht ähnelt der einer Pistolenkugel. Die volle Kraft entfaltet der Krebs jedoch erst mit der Hilfe von Gasbläschen. Wenn sich die Hammerarme mit hoher Geschwindigkeit durchs Wasser bewegen, erzeugen sie einen hohen Unterdruck. Es bilden sich winzige Gasbläschen, die dann implodieren und dabei extrem viel Energie freisetzen. Dies erzeugt einen Knall. Das Opfer wird durch den Schlag betäubt. Der Aufprall der Hammerbeine ist heftig genug, um die Schalen oder Panzer von Meerestieren zu zertrümmern.

Baby-Weissspitzenriffhaie unter einer Tischkoralle.

ausgewachsener Weissspitzenriffhai

Prachtsternschnecke

Flatworm (Plattwurm)

 

Auf dem Foto unten kann man an Michas wehenden Haaren gut die starke Strömung erkennen. Hier haben wir zum ersten Mal einen Riffhaken benutzt. Komodo ist für seine starken Strömungen bekannt. Diese kann man auch zum Teil schon von über Wasser erkennen. Besonders krass war der Tauchplatz Couldron, auch genannt Shotgun. Dort wird man von der Strömung quasi weggeschossen, anhalten ist unmöglich. Da wir vorher noch nie bei so starken Strömungen getaucht sind, war das sehr spannend aber auch ein wenig beängstigend für uns. Jetzt haben wir aber wenigstens Erfahrungen mit dem Riffhaken sammeln können. Man hakt diesen an einem Stein oder einer Hartkoralle fest und lässt sich einfach in der Strömung hängen. Man kann in Strömungen sehr gut Fischschwärme vorbeiziehen oder Fische (zum Beispiel Haie oder Makrelen) beim Jagen sehen. Gerade größere Raubfische halten sich häufig in Strömungen auf, da sie dort viel Nahrung finden.  An diesem Tauchplatz waren in der Strömung auch sehr viele Mantas untewegs. Das Fotografieren ist aber nicht einfach, wenn man sich mit einer Hand am Band des Riffhaken festhalten muss, nur mit einer Hand fotografieren kann und sich dann auch noch zu den Mantas umdrehen muss.

Fazit: Tauchsafaris sind entspannter und unkomplizierter als jeden Tag immer vom Land aus die Tauchplätze anzufahren. Man ist an den Tauchplätzen ungestörter, da die Safariboote meistens vor den Tagesbooten die Tauchplätze anfahren. Außerdem erreicht man natürlich weiter entfernte Plätze.

Komodo ist ein Traum zum Tauchen, für mich war es das beste Tauchen bisher!

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