Bei den Waranen

Am letzten Tag der Tauchsafari haben wir schon ganz früh morgens gegen 06:30 die Komodowarane besucht.

Der Komodowaran lebt auf nur 3 Inseln im Komodo-Nationalpark. Die größte Gruppe lebt auf Rinca, außerdem gibt es Exemplare auf Padar und Komodo. Schätzungsweise gibt es nur noch ca. 3000 dieser Tiere. Er ist damit als gefährdet eingestuft.

Wir haben bei unserer Tour die Insel Rinca besucht. 

Mit Maximallängen von drei Metern bei einem Gewicht von über 70 kg ist er der größte Vertreter der Schuppenkriechtiere. Das Beutespektrum der tagaktiven Tiere verändert sich mit dem Alter und zunehmender Körpergröße und reicht von Insekten bis hin zu Säugetieren wie Mähnenhirschen und Wildschweinen. Auf Rinca jagt der Komodowaran auch mal einen Wasserbüffel. Gefressen wird dann gemeinsam. Er ist der einzige Waran, der regelmäßig Beutetiere dieser Größe schlägt. Die Jagd auf große Säugetiere wird durch ein in spezialisierten Drüsen im Unterkiefer produziertes Gift unterstützt, welches unter anderem die Blutgerinnung verringert und einen Schock verursacht. Entflohene Beute kann an diesem Gift auch noch nach Tagen zugrunde gehen. Auch Aas ist ein wichtiger Bestandteil des Nahrungsspektrums.

Wir waren gerade zur Paarungszeit da und es gab bereits ein Gelege eines Weibchens. Die Weibchen legen in der Trockenzeit Gelege von maximal 33, im Schnitt 18 ledrigen Eiern, die im Schnitt 87 × 56 mm groß sind und 125 g wiegen. Sie werden bevorzugt in bereits angelegte, bis zu 1,5 m hohe Bruthügel vergraben. Daneben werden unter anderem auch selbst ausgehobene Nistmulden verwendet. Häufig werden die Eier eines Geleges auf mehrere Nester verteilt, um die Überlebenschancen vor Nesträubern zu steigern. Weiter wurden Weibchen beobachtet, die in regelmäßigen Abständen ihr Gelege besuchten oder dieses beinahe permanent über drei Monate hinweg bewachten. Die Jungtiere schlüpfen schließlich nach einer sehr langen Inkubationsperiode von etwa acht Monaten am Ende der Regenzeit von März bis April. Sie sind beim Schlupf im Schnitt 42 cm lang und wiegen 100 g. Nach dem Schlüpfen klettern die kleinen Echsen sofort auf Bäume und verbringen dort geschützt vor Fressfeinden ihre ersten Lebensjahre. Sie fressen dann Insekten und kleinere Echsen.

Nistmulden

Von der Insel hat man auch einen schönen Blick auf den Nationalpark.

Leider haben wir bei unserem Besuch nur einen Waran angetroffen, die anderen Warane waren laut der Aussage des Rangers im Wald zum Jagen. Wahrscheinlich waren wir zu früh dort, denn die Warane jagen immer im Morgengrauen. Aus diesem Grund war die Tour zu den Komodowaranen leider etwas enttäuschend. Auch die Beutetiere wie Wildschweine und Wasserbüffel konnten wir nicht sehen. Lediglich ein Reh war in der Ferne zu erkennen.

Komodowarane sind bei der einheimischen Bevölkerung teils sehr unbeliebt, weil sie gelegentlich Nutztiere (speziell Ziegen) reißen und zum Trocknen aufgehängten oder ausgelegten Fisch fressen. Andererseits sind Komodowarane als große Touristenattraktion eine wichtige Einnahmequelle für die Bewohner. Eigentlich ist der ganze Nationalpark nur auf den Tauch- und Waran-Tourismus  ausgerichtet. Andere Einnahmequellen gibt es für die Bevölkerung dort nicht. Hoffen wir, dass der Tourismus in Komodo nicht überhand nimmt und der Waran und diese wunderschöne Natur Über- und Unterwasser weithin geschützt wird.

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