Vulkan Ijen

Von Lovina aus sind wir nachmittags nach Gilimanuk gefahren. Von dort geht eine Fähre rüber nach Java. Dieses dauert nur ca 20 Min und kostet ca. 50Cent.

Wir waren fast die einzigen Touristen auf der Fähre.

Am Hafen in Banyuwangi (Java) hat uns dann der Inhaber unserer Unterkunft abgeholt. Die Unterkunft war seeehr einfach, kein warmes Wasser, keine Klospülung (nur ein Eimer zum nachspülen) und kein Waschbecken im Zimmer. Zum Glück waren wir nur eine Nacht dort. Wir sind abends früh schlafen gegangen, da wir in der Nacht um halb eins losgefahren sind zum Vulkan. Von Banyuwangi sind es ca. 2h zum Vulkan Ijen. Ich wollte dort unbedingt hin, da man nachts dort blaues Feuer sehen kann, wenn der austretende Schwefel verbrennt. Außerdem wird dort Schwefel abgebaut, was ich auch sehr interessant finde. Es hätte auch gut werden können, aber leider hat es die ganze Zeit geschüttet. Die Tour war somit ein totaler Reinfall. Wir hatten zwar Regencapes an, waren aber trotzdem hinterher komplett nass. Der Aufstieg zum Krater dauert normalerweise ca. 1,5h. Wir haben für die 3,5km aber 3h gebraucht, da der Weg durch den Regen sehr matschig war und es außerdem extrem voll war. Um zum Schwefelabbau und zu dem Kratersee zu kommen, muss man über Steine und Geröll klettern, was sich durch die Nässe als recht schwierig gestaltete und man musste zwischendurch immer noch Leute vorbei lassen. Es war einfach ätzend und auch gefährlich. Dazu kommt dann noch der Schwefeldampf, der in der Lunge brennt. Man hat zwar eine Gasmaske auf, aber den beißenden Gestank riecht man trotzdem.

Dadurch, dass es geregnet hat, haben wir unsere neue Kamera nicht ausgepackt und nur Handyfotos gemacht.

Schwefel

Oben sieht man die Körbe mit Schwefelbrocken beladen. Die indonesischen Arbeiter hauen den Schwefel aus dem Berg und transportieren die Brocken auf den Schultern ins Tal. Die Ladung wiegt ca. 70kg. Die Arbeiter werden nach Gewicht bezahlt, für 60kg bekommt man umgerechnet 3€. Die Arbeiter transportieren 2 Ladungen pro Tag, verdienen also nur ca. 6€. Schwerstarbeit!

Der Kratersee dort übrigens extrem sauer, man hat vor einigen Jahren einen pH von 0,3 gemessen. Außerdem ist er sehr warm. Der Höchstwert betrug 48°C.

Wir waren nicht allzu lange oben, da wir nass bis auf die Knochen waren und uns kalt war. Den Sonnenaufgang haben wir uns auch geschenkt. Der Rückweg ging zum Glück schneller als der Hinweg, aber man ist zum Teil nur im Schlamm runtergerutscht. Leider konnte man sich auf der Rückfahrt auch nicht wirklich aufwärmen, da die Autos in Indonesien keine Heizung haben und der Fahrer leider die Klimaanlage anmachen musste, da die Fenster von innen beschlagen waren. Eine warme Dusche gab es in der Unterkunft ja leider auch nicht. Wir waren somit froh, am nächsten Tag dort wegzukommen.

Fazit: Bei schönem Wetter bestimmt gut, aber bei Regen Horror. Ich fand es auch unverantwortlich so eine Masse an Menschen bei Regen dort hoch gehen zu lassen.

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